Inklusion am Arbeitsplatz: Fachkräfte finden, Vielfalt leben, Vorteile nutzen!

Viele Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, neue Wege zu gehen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Menschen mit Behinderung werden dabei oft übersehen, obwohl sie wertvolle Kompetenzen und Potenziale mitbringen. Inklusion ist daher kein bloßes „nice-to-have“, sondern ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, und strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen. In diesem Beitrag, geht unsere Beraterin Christina Bolte darauf ein, was Inklusion überhaupt ist und zeigt fünf Gründe auf, warum sich die gezielte Förderung von Inklusion in Unternehmen lohnt. Gleichzeitig soll mit einigen Fehlinformationen aufgeräumt werden, die diesen Prozess fälschlicherweise als schwierig darstellen.

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen – unabhängig von körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen – gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Im Arbeitsumfeld heißt das, Arbeitsbedingungen und -prozesse so zu gestalten, dass Menschen mit Behinderung ihre Fähigkeiten optimal einbringen und ihre Arbeit bestmöglich leisten können.

Zwar denken die meisten Menschen bei Behinderung aufgrund des entsprechenden Piktogramms an Rollstuhlfahrende, dennoch machen Mobilitätseingeschränkungen eher nur einen kleine Teil aller Behinderungen aus. Daher geht es nicht nur darum, neben physischen auch digitale Barrieren abzubauen, sondern auch darum, eine Arbeitskultur zu schaffen, in der Vielfalt als Bereicherung gesehen und aktiv gefördert wird. Dies kann durch barrierefreie Räumlichkeiten, geeignete technische Hilfsmittel oder flexible Arbeitszeiten erreicht werden. Der Fokus liegt darauf, Arbeitsplätze und die betrieblichen Rahmenbedingungen so anzupassen, dass die individuellen Stärken gefördert und eventuelle Beeinträchtigungen bestmöglich kompensiert werden.

 

Einen guten Überblick über die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt liefert diese Grafik:

Inklusionsbarometer 2023 | Aktion Mensch + Handelsblatt Research Institute

Warum lohnt es sich also, sich mit Inklusion zu befassen?

Inklusive Arbeitsplätze bieten somit gleiche Chancen für alle und steigern gleichzeitig die Leistungsfähigkeit des gesamten Unternehmens.

1. Zugang zu einer breiteren Fachkräftebasis

Der Fachkräftemangel ist in vielen Branchen eine der größten Herausforderungen. Unternehmen suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeiterinnen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Menschen mit Behinderung bilden eine Gruppe, die häufig nicht ausreichend berücksichtigt wird, obwohl sie wertvolle Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringen. Laut einer Studie der Aktion Mensch sind Menschen mit Behinderung genauso gut ausgebildet wie ihre nicht behinderten Kolleginnen, und viele verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium.

Durch die aktive Integration von Menschen mit Behinderung eröffnen Unternehmen sich den Zugang zu einer größeren Anzahl potenzieller Fachkräfte. Das erweitert nicht nur den Talentpool, sondern ermöglicht es auch, hochqualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen, die für Innovation und Unternehmenswachstum sorgen können.

2. Steigerung der Innovationskraft

Es ist erwiesen, dass Diversität, also die Vielfalt von unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen, die Kreativität und Innovation fördert. Teams, die in einer offenen und wertschätzenden Umgebung arbeiten, sind darüber hinaus produktiver und erzielen bessere Ergebnisse.

Menschen mit Behinderung haben oft gelernt, kreative Lösungen für Herausforderungen in ihrem Alltag zu entwi-ckeln. Diese Problemlösungsfähigkeiten bringen sie zumeist auch im Unternehmenskontext gewinnbringend ein. Inklusion fördert also nicht nur soziale Gerechtigkeit, sondern trägt maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit und In-novationsfähigkeit eines Unternehmens bei.

Unternehmen, die auf Inklusion setzen, gestalten ihre Arbeitsplatzbedingungen und Prozesse so, dass von vorne-herein keine (oder oder wenige) Barrieren vorhanden sind oder bestehende Hemmnisse überwunden werden. Wenn Führungskräfte undTeams mit Offenheit, Kreativität und Out-of-the-Box-Denken mit den Einschränkungen einer Kollegin oder eines Kollegen umgehen, können sie ihr oder ihm dabei helfen, Barrieren abzubauenen und Probleme auf neue Weise zu lösen. Dadurch entsteht eine vielfältige Arbeitsumgebung, in der frische Ideen und innovative Ansätze gefördert werden. Und ein kollegialer Umgang im Team sowieso.

3. Wirtschaftliche Vorteile und staatliche Unterstützung

Neben den gesellschaftlichen und kulturellen Vorteilen bietet die Inklusion von Menschen mit Behinderung auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Der Staat unterstützt Unternehmen, die sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung einsetzen, auf vielfältige Weise. Dies reicht von finanziellen Zuschüssen für die Einrichtung barrie-refreier Arbeitsplätze bis hin zu speziellen Förderprogrammen und Steuererleichterungen. Außerdem können staat-liche Beratungsstellen in Anspruch genommen werden.

Darüber hinaus entlasten Unternehmen durch die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ihre Abgabenlast, da sie die sogenannte Ausgleichsabgabe reduzieren oder vollständig vermeiden können. Diese wird fällig, wenn ein Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten nicht die gesetzlich geforderte Anzahl an Menschen mit Behinderung einstellt (im allgemeinen 5 %). Die Einbindung dieser Mitarbeiter:innen in den Betrieb führt also auch zu direkten finanziellen Vorteilen.

4. Abbau von Fehlinformationen und Vorurteilen

Leider halten sich hartnäckig Fehlinformationen, die Unternehmen davon abhalten, Menschen mit Behinderung einzustellen. Ein weit verbreiteter Irrtum ist beispielsweise, dass Menschen mit Behinderung „nicht kündbar“ seien. Dieses Missverständnis entsteht aus einer Fehlinterpretation des gesetzlichen Kündigungsschutzes.

Fakt ist: Menschen mit Schwerbehinderung unterliegen einem besonderen Kündigungsschutz, der jedoch nicht absolut ist. Auch diese Arbeitsverhältnisse können bei betrieblichen oder personenbedingten Gründen beendet werden, allerdings müssen in diesen Fällen zusätzliche Schritte, wie die Beteiligung des Integrationsamts, eingehal-ten werden. Ziel dieses Schutzes ist es, Benachteiligungen und Diskriminierung zu verhindern, aber er hindert Un-ternehmen keineswegs daran, Entscheidungen zu treffen, die für das Unternehmen notwendig sind.

Ein weiteres Vorurteil ist, dass Menschen mit Behinderung häufiger krank seien oder weniger leistungsfähig. Studien widerlegen dies: Menschen mit Behinderung sind nicht häufiger krank als ihre Kolleg:innen ohne Behinderung. Zudem können Unternehmen durch eine angemessene Arbeitsplatzausstattung oder flexible Arbeitszeiten eine Umgebung schaffen, in der Menschen mit Behinderung ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten können. Die Realität zeigt, dass gut integrierte Mitarbeitende mit Behinderung oft äußerst loyal und motiviert sind.

5. Stärkung der Arbeitgebermarke und des Unternehmensimages

Unternehmen, die sich für Inklusion stark machen, senden ein starkes Signal nach außen und innen. Sie zeigen, dass bei ihnen der Mensch im Mittelpunkt steht und sie Verantwortung für gesellschaftliche Werte wie Gleichberechti-gung und Vielfalt übernehmen. Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Außenwahrnehmung aus, sondern auch auf die interne Unternehmenskultur.

Eine inklusive Unternehmenskultur steigert das Wohlbefinden und die Motivation aller Mitarbeitenden, was zu einer höheren Bindung ans Unternehmen und geringeren Fluktuationsraten führt. Potenzielle Bewerber:innen se-hen in einem inklusiven Unternehmen einen attraktiven Arbeitgeber, in der Menschen mit ihren Fähigkeiten und Potenzialen (anstatt mit ihren Defiziten) gesehen werden und Möglichkeiten zur Entfaltung bekommen. Dies erhöht die Chancen, auch qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, die explizit nach einem Unternehmen suchen, das Diversi-tät und Inklusion ernst nimmt.

Darüber hinaus schärfen solche Unternehmen auch den Blick dafür, wie vom Abbau von Hindernissen und Bedürf-nissen auch andere Personengruppen profitieren, und wer weiß, evtl. erschließt sich sogar auch die eine oder an-dere Zielgruppe.

Fazit Inklusion als strategischer Erfolgsfaktor – handeln Sie jetzt!

Unternehmen, die sich aktiv um die Inklusion von Menschen mit Behinderung bemühen, profitieren auf vielfältige Weise. Durch die gezielte Einbindung von Menschen mit Behinderung erweitern Sie Ihren Talentpool, steigern die Innovationskraft und stärken ihre Arbeitgebermarke. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, aktiv zu werden und Ihr Unter-nehmen zukunftsfähig aufzustellen.

Nutzen Sie die Vorteile einer inklusiven Arbeitsplatzgestaltung und schaffen Sie eine Unternehmenskultur, die Viel-falt fördert und langfristigen Erfolg sichert. Wenn Sie Fragen zur Umsetzung haben oder individuelle Beratung wün-schen, kontaktieren Sie uns – wir unterstützen Sie gerne auf Ihrem Weg zu einem inklusiven Unternehmen!

WE BRING YOUR STRATEGY TO LIFE!

Unser Ziel ist es, Ihr Unternehmen durch gezielte Strategien und individuelle Lösungen in ihren Veränderungsprozessen zu begleiten. Lassen Sie uns gemeinsam an der erfolgreichen Transformation Ihres Unternehmens arbeiten!

Lernen Sie uns kennen! Visionen zu verwirklichen und Menschen sowie Unternehmen zu stärken – das ist unsere Leidenschaft seit mehr als 30 Jahren.

TERMIN VEREINBAREN

Autorin: Christina Bolte | Senior Consultant MTI | Expertin im Bereich Burnout- und Stressprävention | Disability Managerin

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